Dass raffinierter Industriezucker nichts für die Gesundheit ist, ist hinreichend bewiesen. In ihm stecken keine Vitamine, dafür viele Kalorien. Zucker kann wie eine Art Sucht wirken. Unser Blutzuckerspiegel steigt rasant an, sodass unsere Bauchspeicheldrüse mit Insulin dagegenwirken muss. Ebenso schnell wie der Blutzucker ansteigt, fällt er auch wieder und wir bekommen Heißhunger auf noch mehr Süßigkeiten.
Wer dennoch nicht auf das Naschen verzichten möchte, sollte sich nach gesünderen Zuckeralternativen umsehen. Natürliche Süße versorgt uns länger mit Energie, als herkömmlicher Zucker und ist zudem nährstoffreicher und meist auch kalorienärmer. Wir haben die gängisten Zucker-Alternativen unter die Lupe genommen.
Datteln & Dattelsirup – Alternative zu Zucker
Datteln sind sehr süß und eignen sich hervorragend zum Backen, da die klebrige Konsistenz sehr gut bindet. Es gibt über 1.500 verschiedene Dattelarten, wie z.B. die Medjool-Datteln, die besonders gerne zum Backen verwendet werden. Sie sind weicher und etwas größer als herkömmliche Datteln. Man kann sie pur als kleinen Snack essen oder aber mit heißem Wasser zu einem Art Brei pürieren. Dieser lässt sich super als Süßungsmittel in allerlei Desserts verwenden. Eine Alternative zu frischen Datteln ist Dattelsirup. Dieser besteht aus Wasser und Datteln und eignet sich ebenfalls prima zum Süßen von Dessert oder Gebäck.
Als Richtwert beim Backen mit Datteln gilt: 100 Gramm Haushaltszucker können durch 125 Gramm Dattelpaste ersetzt werden.
Ahornsirup – gesünder, als Zucker
Ahornsirup wird aus dem kanadischen Ahornbaum gewonnen und hat eine angenehm leichte Süße. Der Saft des Ahornbaums hat im Vergleich zu Zucker eine Süßkraft von etwa 60-70 Prozent, sodass er bei gleicher Menge etwa ein Drittel weniger Kalorien als reiner Zucker besitzt.
Ahornsirup gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen. Die Stufe AA bezeichnet die beste Qualität und weißt eine helle Farbe und ein angenehm mildes Aroma auf. Je schlechter die Qualität, desto dunkler die Farbe und desto kräftiger das Aroma.
Im Gegensatz zum raffinierten Zucker, enthält Ahornsirup zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe, wie etwa Zink und Mangan.
Der Ahornsirup ist zum Süßen beim Backen also eine gute Alternative zu herkömmlichem Zucker. Aber auch für Müsli, Joghurt oder Pancakes eignet sich Ahornsirup hervorragend.
Wenn Du also ein Rezept umändern möchtest, kannst du für 100 Gramm Zucker in etwa 80 Gramm Ahornsirup verwenden.
Kokosblütenzucker – der Allrounder
Kokosblütenzucker ist ebenfalls ein Must-Have in der Küche. Wie alle natürlichen Zuckeralternativen lässt auch er den Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigen. Der Körper verstoffwechselt somit weniger Insulin und Du hast weniger Heißhungerattacken – so die Theorie.
Kokosblütenzucker kann 1:1 wie weißer Zucker verwendet werden und punktet dazu mit seiner karamelligen Note.
Agavensirup – Achtung bei Fructoseintoleranz
Bei der Herstellung von Agavensirup wird der Saft der mexikanischen Agave abgezapft und zu Sirup eingekocht. Je dunkler seine Farbe, desto intensiver sein Karamellaroma. Für Menschen, die Fructose nicht gut vertragen, ist Agavensirup allerdings nichts. Denn er besteht zu 90 Prozent aus Fructose.
Agavensirup lässt sich ähnlich verwenden, wie Ahornsirup. Anstelle von 100 Gramm Zucker verwendest Du etwa 80 Gramm Agavensirup.
Birkenzucker – nicht natürlich hergestellt
Birkenzucker oder auch Xylit genannt wird nicht, wie viele denken, aus Birkenholz hergestellt, sondern aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Maiskolben, Getreidekleie, Stroh und anderen landwirtschaftlichen Restsoffen. Birkenzucker ist kein synthetischer Zuckerersatz, wird aber technologisch aufwändig hergestellt. Vorteil von Xylit: Er enthält wesentlich weniger Kalorien als weißer Zucker und lässt sich 1:1 wie Haushaltszucker verwenden.
Erythrit
Genau wie Xylit gehört auch der Zuckerersatz Erythrit zu den Zuckeralkoholen. Erythrit wird durch aufwendiges Fermentieren von Kohlenhydraten gewonnen. In natürlicher Form kommt Erythrit in reifen Früchten wie Melonen, Weintrauben und Birnen sowie in Wein, Käse und Pistazien vor. Laut der Deutschen Apothekerzeitung wird Erythrit vom Körper nicht verstoffwechselt und hat dementsprechend kaum Kalorien. 100 Gramm enthalten lediglich 20 Kilokalorien. Im Vergleich, Zucker enthält 400 Kilokalorien pro 100 Gramm.
Erythrit ist ebenso für Diabetiker geeignet, da er keinen Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel haben soll.
Erythrit sieht dem herkömmlichen Zucker sehr ähnlich, hat aber eine etwas geringere Süßkraft im Vergleich zu Zucker. Man spricht von etwa 70 Prozent im Vergleich zu Zucker.
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