Ernährung im Einklang mit den Wandlungsprozessen.
Die 5 Elemente Küche lehrt, dass eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ein Gleichgewicht herstellen soll. Sie stärkt den Organismus, sodass erst gar keine Krankheiten entstehen.
Nach dieser Lehre lässt sich jedes Lebensmittel basierend auf seinem Geschmack nach einem bestimmten Elemente wie Feuer, Wasser, Erde, Metall und Holz zuordnen. Alle Elemente sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Nur ein gesunder Körper ist somit im Einklang mit allen Elementen.
Grundlage für die 5 Elemente Küche ist die chinesische Ernährungslehre. Die besagt, dass der Mensch gesund ist, wenn im Körper ein harmonisches Gleichgewicht von Yin und Yang besteht und unser Energiepotenzial Qi frei fließen kann. Ernährung soll diese Harmonie fördern und erhalten.
Als Grundlage dient der über 3.000 Jahre alte Erfahrungsschatz der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die TCM betrachtet den Menschen als Ganzes – als ein energetisches Gefüge, in dem Geist, Körper und Seele eine Einheit bilden. Diese Sicht hat auch in der westlichen Welt längst seine Anhänger gefunden.
Allerdings bedarf es etwas Übung, da wir möglicherweise erst wieder lernen müssen, den Bedürfnissen unseres Körpers zu lauschen. Viele von uns haben diese Fähigkeit verloren, aber es lohnt sich, sie wieder zu trainieren. Am Anfang werden wir also nicht intuitiv nach der 5 Elemente Küche kochen – aber hat man das Prinzip erst mal verinnerlicht, wird es ganz einfach.
Was bedeutet Yin und Yang?
Alles hat zwei Seiten. Das bekannte Zeichen von Yin und Yang ist das chinesische Zeichen für männlich/weiblich und symbolisiert damit die Welt der Gegensätze, der Dualität und Polarität.
Die chinesische Ernährungslehre klassifiziert auch die Lebensmittel und Getränke in eine thermische Wirkrichtung ein – nämlich in Yin (Kälte) und Yang (Wärme). Wobei diese Einteilung natürlich nichts mit der tatsächlichen Temperatur der Speisen zu tun hat.
Gleichzeitig werden die Lebensmittel den 5 Elementen zugeordnet, die mit den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen korrespondieren. Jede Geschmacksrichtung hat dabei eine andere Wirkung auf unseren Organismus. In einer ausgewogenen Ernährung sollten alle Geschmacksrichtungen abgedeckt werden.
1. Holz sauer
2. Feuer bitter
3. Erde süß
4. Metall scharf
5. Wasser salzig
Die 5 Elemente Lehre geht davon aus, dass alle Phänomene des Kosmos – also auch die Nahrungsmittel – auf diesen Elementen basieren. Es sind also Yin, Yang und Qi ebenso wie alle fünf Elemente in jedem Menschen vorhanden. Wobei die fünf Elemente bei jedem unterschiedlich ausgeprägt sind. Das hängt zum einen mit dem Charakter zusammen, zum anderen aber auch mit äußeren Einflüssen wie zum Beispiel klimatischen Bedingungen und dem Lebensstil jedes Einzelnen. Kommt es zu einem Ungleichgewicht werden wir krank oder haben zumindest Beschwerden. Die 5 Elemente Ernährungslehre soll über eine ausgewogene und vollwertige Ernährung ein Gleichgewicht herstellen und den Organismus damit so stärken, dass erst gar keine Krankheiten entstehen.
Die Kunst besteht also darin, die Nahrungsmittel, aber auch die verschiedenen Geschmacksrichtungen, die Wirkrichtungen, Farben und Wachstumszeiten der Lebensmittel und Gewürze nach diesen fünf Elementen zu gruppieren. So kann man aus bestimmten Elementen auswählen und das Gleichgewicht regulieren.
„Fortgeschrittene“ kategorisieren die Nahrungsmittel auch nach ihrem Qi-Gehalt und der Zugehörigkeit zu Yin und Yang. Dabei spielt auch die Zubereitungsart eine wichtige Rolle. Je nach dem kann sie das Yin fördern, das heißt eher abkühlen (durch Dünsten oder Blanchieren)oder eher das Yang stärken und somit wärmend wirken (durch langes Kochen, Grillen, Braten).
Es ist also wichtig sich selbst zu beobachten und zu erfühlen, was man gerade braucht. So sollten Menschen mit einem Yang-Mangel (zu wenig Wärme, zu viel Kälte) vor allem heiße und warme sowie neutrale Lebensmittel konsumieren. Menschen mit Yin-Mangel (zu viel Wärme, zu wenig Kälte) sollten dagegen Nahrungsmittel mit der thermischen Wirkung erfrischend und kalt und ebenfalls neutral essen, um ihr Gleichgewicht wieder herzustellen.
„Neutrale Nahrungsmittel“ sind übrigens Karotten, Hülsenfrüchte, alle Kohlsorten, Kartoffeln, Nüsse, Kalb- und Rindfleisch, Eier, Butter, Milch, Weintrauben – sie bauen das Qi (Lebensenergie) auf und wirken ausgleichend auf alle Organe.
Eine typgerechte und ausgleichende Ernährung ist also das A und O für mehr Gesundheit, Vitalität und für körperliches und geistiges Wohlbefinden.
Wichtig ist also das genaue Hinsehen und In-sich-rein-Spüren bei dieser Ernährungsform. Was brauche ich gerade als Mensch in meinem ganzen Sein, um in mein Gleichgewicht zu kommen.
Für die ersten Versuche gibt es hier eine kleine Übersicht:
HEISS | Warm | Neutral | Erfrischend | kühl | |
Holz sauer | Grünkern, Pflaume, Huhn, Petersilie | Bulgur, Dinkel, Brombeere, Himbeere | Weizen, Sauerkraut, Erdbeere, Stachelbeere,Frischkäse, Sauerrahm,Melisse | Tomate, Kiwi, Ananas,Joghurt | |
Feuer bitter | Fleischgegrillt, Lamm, Glühwein | Rosenkohl, Schafskäse, Basilikum frisch, Rosmarin frisch, Thymian frisch, Kaffee, Rotwein | Roggen, Amarant, Feldsalat, Rote Beete, Schwarzer Tee | Buchweizen, Artischocke, Pastinake, Radiccio, Salbei, Grüner Tee, heißes Wasser | |
Erde süß | Fenchel, Hokkaido, Aprikose, Rosine, Zimt, Erdnuss, Kokosnuss, Fencheltee, Portwein | Hirse, Polenta, Bohnengrün, Karotten, Kartoffel, Feige, Pflaume, Rind, Butter, Ei | Gerste, Blumenkohl, Brokkoli, Sellerie,Apfel süß, Birne,Sahne, Estragon, Avocado, Champignons | Gurke, Mango, Honigmelone,Wassermelone | |
Metall scharf | Hirsch, Curry, Knoblauch,Pfeffer | Hafer, Lauch, Frühlingszwiebel,Koriander, Kardamom, Schnittlauch | Reis, Rettich, Pute | Kresse, Radieschen, Salbei, Pfefferminztee | |
Wasser salzig | Salami, Schinken, Kabeljau, Sardelle, Thunfisch | Linsen, Sojabohnen,Forelle, Karpfen, Lachs | Kichererbsen, Tintenfisch, Oliven | Algen, Krabben, Salz, Sojasoße, Mineralwasser |
(Quelle: gesundheitsfundament.de)
Abgesehen von all diesen Einteilungen ist es natürlich besonders wichtig, sich so natürlich wie möglich zu ernähren. Also immer darauf achten saisonal und regional einzukaufen. Und wenn möglich in Bio-Qualität.
Bleib gesund!
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