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Bärlauch – Anwendung und Heilwirkung

April 13, 2022

Läuft man im Frühling durch Wälder und Parks, hat man an vielen Stellen einen intensiven Knoblauchgeruch in der Nase. Ein sicheres Zeichen dafür, dass nicht weit entfernt Bärlauch wächst.

Für ein Kraut stellt er untypische Anforderungen an seinen Standort. Deswegen ist Bärlauch vor allem an feucht-schattigen Stellen und entlang von Flüssen und Bächen zu finden. Er ist sehr ausbreitungsfreudig – und man findet ihn deswegen auch gerne in Parks oder Gärten.

Bärlauch ist wohl eines der bekanntesten und beliebtesten Wildkräuter bei uns. Man nennt ihn auch Waldknoblauch, wilden Knoblauch oder in der Naturheilkunde auch Hexenzwiebel. Er gehört genau wie Knoblauch oder Schnittlauch zur Gattung der Lauche. Sein wissenschaftlicher Name lautet: Allium ursinum

Man vermutet, dass er seinen Namen tatsächlich den Bären verdankt. Braunbären fressen ihn gerne nach ihrem Winterschlaf, um schneller wieder zu Kräften zu kommen. Die Germanen waren deswegen überzeugt, dass der Bär dieser Pflanze seien Bärenkräfte und Fruchtbarkeit zu verdanken hat.

Bärlauch ist ein beliebtes Heilkraut und Gewürzkraut zugleich.

So setzt Du Bärlauch in der Küche ein:

Frischer Bärlauch ist perfekt für Pestos, Aufstriche, Wildkräutersalate, Suppen und Saucen. Selbst einfache Gerichte erhalten durch das mild knoblauchartige Aroma eine interessante Note. Auch fein geschnittene Bärlauch-Streifen einfach auf ein Butterbrot oder über frische Kartoffeln gestreut, ist ein echter Genuss. Der Geschmack ist nicht so intensiv wie der von Zwiebeln und Knoblauch. Zusätzlich ein großer Vorteil: Bärlauch verursacht keinen unangenehmen Mundgeruch.

Bärlauch kann roh und mitgegart verzehrt werden. Und frisch oder getrocknet. Wobei das frische, rohe Kraut natürlich deutlich mehr Aroma hat. Auch die gesundheitsunterstützende Wirkung ist bei frischem Bärlauch besser. Also am besten genießen, solange man ihn pflücken – oder im Supermarkt bzw. auf dem Wochenmarkt erntefrisch bekommen kann.

Mit einem selbstgemachten Pesto hat man aber noch über die Erntezeit hinaus das leckere Aroma eingefangen. Und man kann Bärlauch auch einfrieren. Einfach den Bärlauch waschen, abtrocknen und klein schneiden. Danach in kleine Portionsbeutel oder Eiswürfelformen füllen und in die Tiefkühltruhe legen.

Getrocknet behält er sein Aroma nur, wenn es besonders schonend und professionell gemacht wird. So wie am Hof von Tante Fine.

Hat man also das Glück auf frischen Knoblauch in der Natur zu stoßen, dann sollte man sich ein Sträußchen davon mitnehmen – natürlich generell nur in Maßen und nur dort, wo es erlaubt ist. Denn Bärlauch ist sehr beliebt und die Pflanze verbreitet sich nur langsam. Aber Achtung! Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Maiglöckchen oder auch den noch giftigeren Herbstzeitlosen.

Das einfachste Merkmal zur Unterscheidung ist der Knoblauch-Geruch. Dazu einfach ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben und riechen. Weder die Herbstzeitlosen, noch die Maiglöckchen haben dieses Aroma. Allerdings wachsen die Pflanzen oft an den gleichen Stellen, so dass auch Maiglöckchen und Herbstzeitlose dann ein bisschen vom Duft annehmen. Noch ein Unterschied: Bärlauchblätter sind matt, Maiglöckchenblätter sind glänzend.

Also bitte nur ernten, wenn man wirklich absolut sicher ist. Eine Verwechselung kann ansonsten auch tödlich enden.

Auf unserem Blog findest Du bereits einige tolle Bärlauch Rezepte:

Schale gefüllt mit Spinat-Bärlauch-RIsotto
Spinat-Bärlauch-Risotto
Bild mit Schale gefüllt mit selbstgemachten Bärlauch Pesto
Bärlauch Pesto Rezept

Darum ist Bärlauch gesund

Den meisten von uns ist vermutlich nicht bewusst, welche zahlreichen Inhalts- und Wirkstoffe der Bärlauch besitzt. Er hat viele positive Eigenschaften, die bereits in der Antike und im Mittelalter bekannt waren. Schon Hildegard von Bingen – eine der bekanntesten Kräuterkundigen des 12. Jahrhunderts – hat Bärlauch bei Verdauungsstörungen und als Mittel zur Blutreinigung verabreicht.

Auch heute noch wird er in der Naturheilkunde sehr geschätzt. Bärlauch soll die Blutgefäße reinigen und damit gegen Arteriosklerose wirken. Infolgedessen kann er auch gegen Schlaganfall, Herzinfarkt und Bluthochdruck vorbeugen.

Die Wirkung von Bärlauch ist ähnlich der von Knoblauch. Jedoch ist sein Adenosingehalt z.B. zwanzigfach höher als der im Knoblauch. Und das wirkt sich förderlich auf den Cholesterinhaushalt aus. Durch die Erhöhung der Fließgeschwindigkeit des Blutes, kann Herz-Rhythmusstörungen vorgebeugt werden.

Die in den Blättern und Wurzeln enthaltenen Schwefelverbindungen, sind nicht nur für den Knoblauchgeschmack verantwortlich, sondern fördern auch die Verdauung und stärken den Stoffwechsel. Diesen Schwefelverbindungen werden außerdem krebsvorbeugende Eigenschaften nachgesagt.

Außerdem wirken die Inhaltsstoffe im Bärlauch leicht antibiotisch und unterstützen die Schleimlösung bei Erkältungen und Bronchitis. Das wussten schon die alten Römer.

Schwangeren sollten auf den Verzehr von Bärlauch verzichten. Es wird ihm nachgesagt, dass er Aborte auslösen kann. In der Antike wurde er als wehen auslösendes Mittel verabreicht.

Frischer Bärlauch enthält viel Vitamin C, ätherische Öle und weitere Inhaltsstoffe wie Magnesium und Eisen. Und noch ein Lifehack: frische Bärlauchblätter können als Blutstiller bei kleineren blutenden Wunden verwendet werden.

Bärlauch kann man auch wunderbar gegen Frühjahresmüdigkeit anwenden. Denn er kräftigt nicht nur unsren Körper, sondern kann auch zur Entschlackung beitragen. Wie wäre es also mit einer Frühjahreskur? Dafür einfach täglich ca. 50 – 100 g frischen Bärlauch verzehren – und das über einen Zeitraum von mindestens 3 Wochen.

So verwendest Du Bärlauch

Am besten sollte Bärlauch frisch verzehrt werden. So ist die Wirkung am höchsten und der Geschmack am aromatischsten.

Man kann aber auch eine Tinktur herstellen und davon ein bis drei Mal täglich 10-50 Tropfen einnehmen. Das geht auch mit Wasser verdünnt. Für das Zubereiten der Tinktur übergießt man Bärlauch-Blätter in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Das Ganze lässt man dann für 2 bis 6 Wochen ziehen. Danach abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.

Als Tee eignet er sich aufgrund seines Knoblauch-Geschmacks tatsächlich gar nicht. Für diejenigen, die den Geschmack generell nicht gern mögen, aber nicht auf die Wirkung von Bärlauch verzichten möchten, gibt es eine – wenn auch teure – Möglichkeit in Form von Bärlauchsaft. Den bekommt man in Apotheken und Reformhäusern.

Übrigens ist auch in Tante Fines GLEICHGEWICHT Bärlauch enthalten. Zusammen mit den Brennnesselsamen soll diese Mischung entgiften, stärken und neue Kraft bringen. Genau das Richtige jetzt im Frühling.

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