Zwei unterschiedliche Brummer
Für den Laien ist es optisch schwer zu unterscheiden, welche Bienenart gerade über die Wiese fliegt. Es gibt ungefähr neun Arten von Honigbienen und europaweit circa 2500 Gattungen von Wildbienen, zu der ebenfalls die Hummel zählt. Geschätzt haben 560 facettenreiche Brummer ihren Lebensraum in deutschen Gefilden.
Honigbienen sind grundsätzlich schwarz-gelb. „Biene Maja“ mag es gesellig und lebt ausschließlich in Bienenstöcken. Zur Hochsaison im Frühsommer herrscht hier ein reges Treiben, denn ein einziges Volk umfasst bis zu 50.000 „Bürger“.
Wildbienen dagegen gibt es in ganz verschiedenen Farben und Forman: komplett schwarz, rotbraun, pelzig oder wenig behaart. Alleine damit grenzen sie sich von der Honigbiene ab. Wildbienen wohnen als Einsiedler und stellen unterschiedliche Ansprüche an ihre Nistplätze. Die Hälfte aller Arten brütet unter der Erde. „Die einen nisten in lockeren Sandböden, die anderen ausschließlich in Stängeln und Totholz. Wieder andere suchen sich leere Schneckenhäuser für die Nestanlage“, erklärt der Wildbienenforscher Dr. Christian Schmid-Egger. Durch die Art und Weise, wie das Nest verschlossen ist, lassen sich Rückschlüsse auf die Wildbienenart schließen.
Blütenstaub und Nektar dienen der Honigbiene als Nahrung und der daraus verarbeitete Honig wird nicht nur für die Menschen produziert, er zählt auch zu den Wintervorräten für das Volk.
Wildbienen dagegen stellen keinen Honig her. Auch wenn das oft behauptet wird. Sie verbrauchen den Nektar direkt. Deswegen brauchen sie eine andere Art von Nahrung. Zum Beispiel Thymian, Rosmarin, Majoran, Borretsch. Da auch wir Menschen diese Kräuter mögen, kann jeder von uns ganz leicht etwas gegen das Aussterben dieser bedrohten tun. Denn dort, wo es die richtige Nahrung gibt, leben die Wildbienen gerne. Sie möchten ihr „Essen“ direkt vor Ort haben und nisten sich auch ganz in der Nähe ein.
Einfach ein unbehandeltes Stück Holz mit Bohrlöchern, am besten an einem regen- und windgeschützten Ort als Domizil für unsere fleißigen Freunde einrichten. Auch sogenannte „Bienenhotels“ bieten ein Quartier. Für alle Hobbybastler gibt es im Internet passende Anleitungen. Einheimische und nektarreiche Pflanzen, die zeitversetzt blühen, locken unterschiedliche Wildbienenarten an und sorgen für die richtige Futterquelle. Ein „Blumenmeer“ ist zudem Balsam für die eigene Seele und trägt zur Entschleunigung in unserem Alltag bei.
BIENEN: EIN GROSSES THEMA UNSERER ZEIT
Das beweist sehr erfolgreich Maja Lunde mit ihrem Bestseller „Die Geschichte der Bienen“. Mit 350.000 verkauften Exemplaren schlägt die Schriftstellerin Bestsellerautoren wie Dan Brown oder Daniel Kehlmann. 2017 verkaufte sich kein Buch besser als der Roman „Die Geschichte der Bienen“. Das zeigt die neue Rangliste von Media Control, die das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels veröffentlicht hat.
Wusstest Du, dass rein rechnerisch eine Biene für ein Glas Honig (500g) etwa 1,5 Mal um die Erde fliegt? Kein Wunder also, dass wir gerne vom „fleißigen Bienchen“ sprechen. Wir danken ihr sehr, dass sie auch bei uns am Hof so einen wunderbar leckeren Honig produzieren.
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