Die Malve ist eine sehr alte Heilpflanze. Bereits vor 5.000 Jahren war sie geschätzt und wurde auch schon in der Bibel erwähnt. Dann geriet auch ihre Heilwirkung halbwegs in Vergessenheit – was sich jedoch zu Recht mittlerweile wieder geändert hat.
An Wegrändern, auf Schuttplätzen und auf Brachland ist sie zu finden die Malve. Sie stellt keine hohen Ansprüche an ihre Umwelt – braucht allerdings viel Sonne.
Ursprünglich kommt sie aus dem Nahen Osten und Südeuropa, aber mittlerweile ist sie auf der ganzen Welt zu finden. Außer in der Antarktis. Da ist es ihr definitiv zu kalt.
Ihre strahlende Blütenpracht erfreut uns etwa von Juni bis September. Ihre Blätter sind unvergleichlich weich. In ihnen befindet sich der heilende Pflanzenschleim. Die Malve entwickelt auch kleine Früchte, die Käseleibern ähneln. Dadurch bekam die Pflanze auch den Beinamen Käsepappel. Der Name leitet sich von dem alten deutschen Wort Papp ab. Das bedeutet Brei – denn Malvenbrei diente damals den kränklichen Kindern als Nahrung, um wieder zu Kräften zu kommen. Andere Namen für die Malve sind auch Hanfpappel, Pissblume, Mohrenmalve oder Johannispappel.
Als Küchenkraut ist die Malve nicht sehr bekannt. Dabei ist sie essbar und nutzbar, schmeckt angenehm mild und hat einen überraschend guten Geschmack. Wer sich von den Schleimstoffen der Malvenblätter nicht abschrecken lässt, kann die Blätter in Streifen schneiden und z.B. in Salaten verarbeiten. Am besten eignen sich dafür die jungen Blätter der Pflanze. Sie können aber auch zu Suppen gegeben werden, wo die Schleimstoffe die Flüssigkeit andicken.
Malvenblüten schmecken gut in Puddings, in Torten und in Eis. Auch Milchreis und Griesbrei schmecken sehr gut mit Malvenblüten. Außerdem lässt sich aus den Blättern ein köstliches Malvenblütengelee kochen.
Inhaltsstoffe
Was die Malve in der Pflanzenheilkunde so unersetzlich macht, ist ihr hoher Schleimgehalt. Aber sie enthält zusätzlich auch Gerbstoffe und ätherische Öle, die ebenfalls positive Wirkung haben.
Die Blüten enthalten außerdem Kalium, Flavonoide und Farbstoffe wie Malvin.
Es werden Blüten und Blätter der Heilpflanze verwendet.
Heilwirkung
Zwar ist die Malve besonders wegen ihrer Schleimstoffe bekannt, aber hervorzuheben ist auch ihre antibakterielle Wirkung. Malvenextrakte können auf diverse Bakterienstämme einiges bewirken.
Der Schleim der Malve wirkt reizlindernd, indem er sich wie ein Schutzfilm auf wunde oder entzündete Schleimhäute legt. Deswegen findet diese Heilpflanze vorrangig bei Hals- und Rachenentzündungen Anwendung.
Die Wirkung gegen Reizhusten, Gastritis, Bronchitis und Erkältung ist mittlerweile auch klinisch belegt.
Die Gerbstoffe helfen gegen Infektionen im Magen-Darm-System.
Und äußerlich angewendet mildern sie Hautreizungen, Schwellungen und Ausschlag. Malvenextrakt festigt angeblich das Elastin der Haut
Malve ist auch deswegen als Heilpflanze sehr beliebt, weil sie keine Nebenwirkungen hat.
Anwendung
In der Regel werden vorranging die Blüten und seltener die Blätter der Malve verwendet. Meistens in Form von Tee. Aber auch Tinkturen, Mazerate (Kaltauszüge) und Salben werden daraus hergestellt.
Für einen TEE werden 2 Teelöffel Malvenblüten mit 250 ml heißem Wasser übergossen. 8-10 Minuten ziehen lasse, die Blüten abseihen und den Tee in kleinen Schlucken trinken.
Dieser Tee hilft besonders bei Erkältungen mit trockenem, festsitzendem Husten. Deswegen haben wir die Malvenblätter natürlich auch in unseren Hals- und Rachentee HALSSCHMEICHLER gemischt. Denn gerade auch in Verbindung mit Salbei und Thymian wirkt diese Kräuterkombination besonders wohltuend.
Statt eines heißen Tees kann aus Malven auch ein KALTAUSZUG hergestellt werden. Dafür werden 2 Teelöffel Malvenblüten oder –blätter mit 250 ml lauwarmem Wasser übergossen. 7-9 Stunden ziehen lassen, abseihen und danach trinken oder bei schmerzhaften Entzündungen des Rachens zum Gurgeln verwenden.
Für die Wundheilung kann man den Kaltauszug in von Kompressen einsetzen. Sie weicht die Stellen auf und fördert die Heilwirkung.
In einigen Ländern im Nahen Osten werden die Malvenblätter auch heute noch pur zur Behandlung von Wunden und Verbrennungen verwendet. Hier allerdings befürchtet man darüber Infektionen auf sekundärem Weg, da die Malve mit Fremderregern behaftet sein kann. Die Malve wird bei uns aber in auch in Cremes für die äußerliche Anwendung verwendet.
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