Kräuterkunde

Rosmarin – ein Heilkraut mit unverkennbarem Geschmack

November 25, 2019

Den Geschmack von Rosmarin liebt oder hasst man. Auf jeden Fall ist er unverkennbar. Herb-bitter, sehr würzig und harzig schmeckt dieses Kraut und ist aus der mediterranen Küche nicht weg zu denken. Aber nicht nur der unverkennbare Geschmack macht Rosmarin so unwiderstehlich. Denn dieses Kraut ist auch wegen seiner hervorragenden Eigenschaften sehr beliebt.

Es gibt viele Gründe, warum Rosmarin als „Heilpflanze des Jahres 2011“ gekürt wurde. Er wird sogar offiziell als Heilmittel im amtlichen Arzneibuch geführt.

In alten Kulturen war Rosmarin bereits als antiseptisches Mittel bekannt und wurde zur Gedächtnissteigerung verwendet. Aber dieses Kraut hat auch eine enorme symbolische Kraft. In Belgien werden auch heute noch die Kinder aus einem Rosmarinstrauch geholt – sie werden nicht vom Storch gebracht. Rosmarin begleitet den Menschen ein Leben lang. Zweige des Strauches wurden kleinen Kindern zum Schutz in die Wiege gelegt, Bräute wurden mit Rosmarin geschmückt, man schenkte  Rosmarinzweige zum Abschied und legte Rosmarinsträußchen mit in den Sarg.

Es heißt der Duft von Rosmarin verschont einen Schlafenden vor bösen Träumen und es wurde als Waffe gegen schwarze Magie eingesetzt.

Rosmarin – der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Tau des Meeres“ – symbolisiert außerdem die Liebe, Treue und die Schönheit. So wird er auch heute noch von einigen Bräuten im Kranz getragen.

Wird man von einem Rosmarinzweig berührt, so sagt man, dass derjenige sich verliebt und bald heiraten wird. Ist ein Mann „immun“ gegen den Duft, so wird vermutet er sei zu echter Liebe nicht fähig. Während man in einem alten französischen Kräuterbuch nachlesen kann, dass der Genuss von Rosmarin bei den Männern den Blick auf die weiblichen Reize schärft. Heinrich VIII verzehrte das Kraut, um seine Potenz zu stärken.

Heute kennt man Rosmarin vor allen Dingen als Küchenkraut. Vielen Gerichten gibt es erst den richtigen Pepp. Rosmarin ist extrem aromatisch. Deswegen sollte er nur vorsichtig dosiert werden.  Er ist aber nicht nur geschmacklich besonders, sondern auch eine wichtige Heilpflanze – zumal seine anregende Wirkung unter den Heilpflanzen recht selten ist. Abgesehen davon, besitzt er noch sehr viel mehr gute Eigenschaften.

Heilwirkung von Rosmarin

Rosmarin ist ein hervorragendes Kreislaufmittel. Es stärkt Herz und Kreislauf und somit hilft es bei niedrigem Blutdruck – ohne dass sich hoher Blutdruck erhöht. So unterstützt es auch bei nervösen Herzbeschwerden und Herzrhythmusstörungen.

Schon die alten Griechen wussten, dass Rosmarin die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigert. Im antiken Griechenland trugen deshalb die Schüler bei Prüfungen einen Rosmarinkranz. Mittlerweile haben Wissenschaftler bestätigt, was die Griechen damals schon ahnten: es gibt einen Inhaltsstoff, der das Gehirn gegen schädigende Einflüsse schützt. Dieser Wirkstoff – das Cineol, was in den ätherischen Ölen des Rosmarins steckt – soll auch vor Demenz und Alzheimer schützen.

Es gibt aber noch weitere Heilwirkungen, die dem Rosmarin nachgesagt werden: es soll antioxidativ gegen Krebs und Schäden der DNA helfen – und es ist ein natürliches Antibiotikum, was gegen Bakterien, Hefen und Schimmelpilze wirkt. Es soll außerdem Arteriosklerose vorbeugen, rheumatische Beschwerden lindern und sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken. So hilft es bei Wechseljahresbeschwerden, normalisiert den Monatszyklus und senkt das Brustkrebs-Risiko.

Rosmarin stärkt das Verdauungssystem, die Nerven und reguliert den Blutzuckerspiegel. Ein Kraut also mit einem großen Heilpotenzial.

Anwendung von Rosmarin

Rosmarin kann auf vielerlei Arten verwendet werden: innerlich als Gewürz, Tee, Tinktur und äußerlich als Aromatherapie in Form von ätherischem Öl oder auch als Badezusatz. Rosmarin kann außerdem sehr gut verräuchert werden. Entweder pur oder gemischt mit Lavendel, Thymian, Basilikum, Wacholder, Melisse oder Ysop.

Für einen Tee wird 1 TL gehackter Rosmarinblätter mit 250ml kochendem Wasser aufgegossen. 8-10 Minuten ziehen lassen, abseihen und heiß trinken. Rosmarin wird empfohlen um das Verdauungssystem zu stärken, Übelkeit zu beheben, Nieren- und Blasenbeschwerden zu mindern, den Kreislauf in Schwung zu bringen, Nervosität zu bekämpfen, Erschöpfungszuständen entgegen zu wirken, bei Frauenbeschwerden zu helfen oder Husten zu lindern.

Man kann den Tee aber auch im Badewasser verwenden. So lindert er Schmerzen und unterstützt die Wundheilung. Er soll außerdem eine aphrodisierende Wirkung haben. Direkt auf die Haut aufgetragen dient Rosmarintee als natürliches Desinfektionsmittel.

Anstelle von Tee, kann Rosmarin auch als Wein eingenommen, oder besser noch als stärkende Kur verabreicht werden. Dafür setzte man 10g Rosmarinblätter mit einer Flasche leichtem Weißwein an und lässt das Ganze eine Woche ziehen. Danach abseihen und täglich ein kleines Glas davon trinken.

Zur äußerlichen Anwendung verwendet man ätherisches Rosmarin-Öl oder eine Tinktur. Das ätherische Öl kann in der Duftlampe verdampft werden. Es wirkt antiseptisch, schmerzstillend, anregend.  Reibt man sich etwas von dem verdünnten Öl auf die Stirn, so kann es beispielsweise Kopfschmerzen und Migräne lindern. Die Rosmarin-Tinktur kann zur äußerlichen Einreibung verwendet oder zum Badewasser dazugegeben werden. Auch sie wirkt belebend und lindert Gelenkschmerzen.

Auch Tante Fine verwendet natürlich gerne Rosmarin. Du findest es in unserer italienscihen Gewürzmischung MAMMA MIA, Kräuterbutter Gewürz QUERBEET und Tomatenbutter Gewürz ROTAUFSTRICH und in der Gewürzmischung für Kartoffel Rezepte: Kartoffelgewürz mit Bio-Kräutern KARTOFFELHELD.

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